Standardisierte Anflugverfahren (STARs)

Definition

Ein standardisiertes Anflugverfahren (STAR) ist ein vordefiniertes Instrumentenanflugverfahren, das dazu dient, Flugzeuge vom Streckenflug in den Anflugbereich zu überführen, wobei sie zum Initial Approach Fix (IAF) für die Landung geführt werden. Wie bei SIDs verringern STARs die Arbeitslast der Flugsicherung, verbessern den Verkehrsfluss und erhöhen die Sicherheit in stark frequentierten Lufträumen.

Zweck

  • Bietet einen strukturierten und vorhersehbaren Sinkpfad
  • Gewährleistet eine sichere Navigation durch einen stark frequentierten Luftraum
  • Minimiert die Kommunikation zwischen Flugsicherung und Piloten
  • Unterstützt Maßnahmen zur Lärmminderung und Luftraumkontrolle
  • Trennt Ankünfte von Abflügen und Überflügen

STAR-Komponenten

Ein STAR umfasst:

  • Wegpunktbasierte Routenführung (unter Nutzung von VOR-Strahlen oder RNAV-Fixpunkten)
  • Geschwindigkeits- und Höhenbegrenzungen
  • Eine oder mehrere Übergangswege aus der Streckenflugstruktur
  • Eine Verbindung zum Anflugverfahren (ILS, RNAV, VOR usw.)
  • Kann einen Vektorisierungsabschnitt beinhalten oder an einem spezifisch von ATC zugewiesenen Punkt enden

Arten von STARs

TypBeschreibung
Konventioneller STARBasierend auf VORs, NDBs und Radials
RNAV STARBasierend auf Satellitennavigation (GPS) unter Nutzung von Wegpunkten
Hybrid STARRNAV-Wegpunkte + konventionelle Fixpunkte
Radar-Übergangs-STAREndet in Vektoren zum Endanflug, zugewiesen durch ATC

Namenskonventionen

  • Benannt nach einem Fixpunkt in der Nähe des Endes des Verfahrens
  • Begleitet von einer Versionsnummer (z.B. „GAMLI 3L“)
  • Kann start- bzw. landebahnspezifische Buchstaben enthalten (z.B. L = 26L, R = 26R)

Beispiel:

  • BIBAG 2W
    • STAR zu Wegpunkt BIBAG
    • zweite Revision
    • W kennzeichnet die Ausrichtung zu einer bestimmten Bahn

Beispielhafte Formulierungen

  • „Freigegeben über LUNIX 4N Anflug, erwarten Sie ILS Bahn 26”
  • „Sinkflug über STAR, halten Sie FL90”
  • „STAR abbrechen, Radarvektoren für den Anflug”

Einsatz von STARs

  • Im IFR-Flugplan vermerkt
  • In das FMS oder GPS-Navigationssystem geladen
  • Gemäß den Geschwindigkeits- und Höhenbegrenzungen befolgt
  • Kann von ATC mit Radarvektoren modifiziert oder unterbrochen werden

Interaktion der Flugsicherung mit STARs

  • Die Flugsicherung kann einen STAR bei der Freigabe oder während des Reiseflugs zuweisen
  • STAR enden häufig an einer Freigabebegrenzung, wodurch weitere Sinkanweisungen oder Vektoren durch ATC erforderlich werden
  • Geschwindigkeits- und Höhenbegrenzungen müssen eingehalten werden, sofern sie nicht aufgehoben sind

Vorteile von STARs

  • ✅ Reduziert die Arbeitsbelastung von Flugsicherung und Piloten
  • ✅ Verbessert die Vorhersehbarkeit und Reihenfolge des Verkehrs
  • ✅ Integriert sich nahtlos in Terminalverfahren und Anflüge
  • ✅ Erlaubt Umwelt- und Lärmschutzmaßnahmen

Wichtige Hinweise

  • Die Piloten müssen mit den vorgesehenen STARs für ihren Zielflughafen vertraut sein
  • STARs unterliegen NOTAMs, Luftraumbeschränkungen und Verkehrsflussprogrammen
  • Überprüfen Sie stets die STAR-Zuordnung während des Anflugbriefings
  • ATC kann einen Direktkurs zu einem Fixpunkt erteilen, der einen Teil des STAR umgeht