Flugrouten

Updated at: 2025-12-06 09:04
Im Luftfahrtwesen ist ein Kurs die Richtung, in die die Flugzeugnase zeigt, angegeben in Grad von 000° bis 359°, und er ist eine zentrale Referenz für Navigation, Instrumentenflug und Kommunikation mit der Flugsicherung.
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1. Definition der Kursrichtung in der Luftfahrt

In der Luftfahrt ist der Kurs die horizontale Richtung, in die die Flugzeugnase zeigt, gemessen im Uhrzeigersinn von magnetisch oder geografisch Norden und in drei Ziffern angegeben, z. B. 090° oder 275°. Er unterscheidet sich vom Track, der den tatsächlichen Weg des Flugzeugs über den Boden beschreibt, und vom Peilung, der die Richtung vom Flugzeug zu einer Navigationshilfe oder einem Punkt angibt.
Kurse beziehen sich im normalen Flugbetrieb auf magnetisch Nord, da Luftfahrtkarten, Pistenkennzeichnungen und die meisten Navigationshilfen auf magnetische Richtungen ausgerichtet sind. In einigen Regionen und bei hohen Breitengraden können für bestimmte Operationen oder Verfahren wahre Kurse (bezogen auf geografisch Nord) verwendet werden.
Zur Klarheit im Funk geben Piloten und Fluglotsen Kursangaben immer als dreistellige Zahlen an, mit führenden Nullen, wenn erforderlich, zum Beispiel „Kurs null acht null“ für 080° und „Kurs drei eins null“ für 310°. Dies vermeidet Verwirrung und standardisiert die Kommunikation weltweit.

2. Zweck der Überschriften

Kurse bieten eine einfache, wiederholbare Möglichkeit, die Richtung des Flugzeugs in der Horizontalebene zu beschreiben und zu steuern. Sie ermöglichen es Piloten, Routen zu planen, Instrumentenverfahren zu fliegen und präzise auf Anweisungen der Flugsicherung (ATC) zu reagieren, insbesondere bei schlechter Sicht oder beim Fliegen nach Instrumentenflugregeln (IFR).
Aus Ausbildungssicht helfen Kursangaben den Flugschülern, Richtungssteuerung und Situationsbewusstsein zu erlernen. Durch die Verknüpfung von Kompass- oder Kursanzeigeablesungen mit äußeren Sichtbezügen und eingetragenen Flugstrecken entwickeln die Schüler ein mentales Bild davon, wo sich das Flugzeug relativ zur geplanten Route und zum kontrollierten Luftraum befindet.
Im Instrumentenflug sind Kursrichtungen entscheidend für die Aufrechterhaltung der lateralen Navigation (Links-Rechts-Positionierung) entlang von Luftstraßen, Anflugwegen und Warteschleifen. Kleine Kursänderungen, oft nur wenige Grad, werden verwendet, um den Winddrift zu korrigieren, damit die Bodenlinie des Flugzeugs auf der vorgesehenen Kurslinie bleibt.

3. Verwendung von Kursen im Flugbetrieb

3.1 Kursreferenzen und Instrumente

Piloten erhalten Kursinformationen hauptsächlich aus zwei Quellen: dem magnetischen Kompass und einem Richtungs-Gyroskop oder Kursanzeiger. Der magnetische Kompass ist die grundlegende Referenz, unterliegt jedoch Beschleunigungs- und Drehfehlern. Der Kursanzeiger, angetrieben von einem Kreiselinstrument, bietet eine stabilere und besser ablesbare Anzeige, muss jedoch aufgrund von Kreiselabweichungen regelmäßig mit dem magnetischen Kompass abgeglichen werden.
In modernen Flugzeugen liefert ein Attitude and Heading Reference System (AHRS) oder ein Inertial Reference System (IRS) häufig Kursdaten an das primäre Flugdisplay. Diese Systeme können je nach Konfiguration und Region entweder magnetischen oder wahren Kurs anzeigen. Für Flugschüler bleibt das Grundprinzip gleich: Der Kurs ist die Richtung, in die die Flugzeugnase zeigt, wie auf dem primären Richtungsinstrument angezeigt.

3.2 Kursangaben in der Funkkommunikation

Kurse werden häufig in der standardisierten Sprechweise der Flugsicherung verwendet. Lotsen geben Kursanweisungen aus, um Flugzeuge für die Reihenfolge, Trennung und Navigation zu führen, insbesondere unter IFR. Beispiele sind „fliegen Kurs 240“, „links abbiegen Kurs 180“ oder „eigene Navigation fortsetzen“. Von Piloten wird erwartet, dass sie Kursanweisungen wortwörtlich zurückmelden, einschließlich des Wortes „Kurs“ und aller drei Ziffern.
Wenn Piloten ihren eigenen Kurs melden, sagen sie typischerweise zum Beispiel „heading two seven zero“ oder „on heading one six zero“. Dies ermöglicht es der Flugsicherung zu bestätigen, dass das Flugzeug der erwarteten Richtung folgt, insbesondere während der Steuerung für einen Anflug oder bei der Lösung von Verkehrskonflikten.

3.3 Überschriften in Navigation und Verfahren

In der Sichtnavigation wird für jeden Streckenabschnitt ein geplanter Kurs berechnet, wobei Windrichtung und -geschwindigkeit berücksichtigt werden. Der Pilot fliegt dann diesen Kurs, beobachtet Geländemerkmale und korrigiert bei Bedarf, um auf der vorgesehenen Strecke zu bleiben. Für das Überlandtraining lernen die Schüler, windkorrigierte Kurse mit dem Flugrechner oder Planungstools zu berechnen.
Bei Instrumentenverfahren wie Standardinstrumentenabflügen (SIDs), Standardanflugrouten (STARs) und Instrumentenanflügen können bestimmte Kurse veröffentlicht oder zugewiesen werden, um Flugzeuge sicher um Gelände und durch kontrollierten Luftraum zu führen. Warteschleifen werden durch einen Anflugkurs definiert, aber Piloten denken oft in und fliegen sie anhand von Aus- und Anflugkursen, die an den Wind angepasst sind.
Autopiloten verfügen üblicherweise über einen Heading-Modus, der es dem Piloten ermöglicht, mit einem Drehknopf oder Wahlschalter einen gewünschten Kurs einzustellen. Der Autopilot dreht dann das Flugzeug und hält diesen Kurs. Dies reduziert die Arbeitsbelastung, aber der Pilot muss dennoch überprüfen, ob der gewählte Kurs mit der Freigabe und der geplanten Route übereinstimmt.

4. Betriebliche Überlegungen für Flugschüler

4.1 Beibehalten eines zugewiesenen Kurses

Wenn die Flugsicherung eine Kursvorgabe erteilt, wird erwartet, dass der Pilot umgehend in die angegebene Richtung dreht und anschließend den neuen Kurs innerhalb einer kleinen Toleranz, typischerweise ±15°, hält. Für Flugschüler erfordert dies den koordinierten Einsatz von Querruder, Seitenruder und Höhenruder sowie eine kontinuierliche Instrumentenüberprüfung, um ein Überschießen oder Abdriften vom Zielkurs zu vermeiden.
Eine einfache Technik zum Drehen auf einen neuen Kurs besteht darin, den Unterschied zwischen dem aktuellen Kurs und dem zugewiesenen Kurs zu beachten, eine Standardkurve oder halbe Standardkurve entsprechend einzuleiten und 10°–20° vor dem Zielkurs mit dem Ausrollen zu beginnen, abhängig von der Kurvenrate. Mit Übung hilft dies dem Flugzeug, sanft auf dem zugewiesenen Kurs anzukommen, anstatt wiederholt zu überschießen und zu korrigieren.

4.2 Korrektur des Winddrifts

Da sich die Luftmasse selbst bewegen kann, ist der Kurs, der benötigt wird, um eine gewünschte Bahn einzuhalten, oft anders als die Bahn selbst. Um auf Kurs zu bleiben, wenden Piloten einen Windkorrekturwinkel (WCA) an, der die Differenz zwischen der gewünschten Bahn und dem geflogenen Kurs darstellt. Dadurch zeigt das Flugzeug leicht gegen den Wind, während die Bodenbahn mit der geplanten Route übereinstimmt.
In der Praxis lernen Flugschüler, den Windkorrekturwinkel abzuschätzen und anzupassen, indem sie beobachten, ob sie links oder rechts von der geplanten Linie auf der Karte oder dem Navigationsdisplay abdriften. Kleine Kursänderungen, typischerweise 2°–5° auf einmal, werden vorgenommen, um das Flugzeug wieder auf den beabsichtigten Kurs zu bringen, während der Fortschritt über die Zeit überwacht wird, anstatt eine sofortige Korrektur zu erwarten.

4.3 Magnetische Deklination und Ablenkung

Zwei Faktoren beeinflussen, wie Kursrichtungen in der Praxis verwendet werden: magnetische Deklination und Kompassabweichung. Die magnetische Deklination ist der Unterschied zwischen geografischem Norden und magnetischem Norden an einem bestimmten Ort und wird auf aeronautischen Karten dargestellt. Die Kompassabweichung ist ein Fehler, der durch lokale Magnetfelder im Flugzeug verursacht wird. Beide müssen bei der Umrechnung zwischen geografischen Kursen, magnetischen Kursen und Kompasskursen berücksichtigt werden.
Für grundlegende Ausbildungsflüge erfolgt die Planung meist direkt in magnetischen Werten, wobei bei Bedarf die auf der Karte angezeigte Deklination verwendet wird. Die Kompasskorrekturkarte des Flugzeugs listet bekannte Abweichungen für bestimmte Kursrichtungen auf, sodass der Pilot den angezeigten Kompasskurs anpassen kann, um den gewünschten magnetischen Kurs zu erreichen. Das Verständnis dieser Zusammenhänge hilft sicherzustellen, dass der geflogene Kurs mit der geplanten Richtung über dem Boden übereinstimmt.

4.4 Häufige Fehler von Schülern bei Kursüberschriften

Häufige Fehler im Zusammenhang mit dem Kurs umfassen das Verwechseln von Kurs und Flugbahn, das Versäumnis, Kurven vorzuziehen oder nachzuhängen, das Vernachlässigen der Neuausrichtung des Kursanzeigers mit dem Magnetkompass und das falsche Ablesen von Kursen um 180 (zum Beispiel das Fliegen von 090 statt 270). Das Missverstehen von ATC-Anweisungen, wie one eight zero versus zero eight zero, ist ein weiteres häufiges Problem.
Um diese Fehler zu reduzieren, wird den Schülern beigebracht, die Kursangaben vor dem Abbiegen still oder laut zu wiederholen, zu überprüfen, ob der gewählte Kurs mit der Freigabe übereinstimmt, und regelmäßige Instrumentenquerschecks durchzuführen. Wenn Zweifel an einer Kurszuweisung bestehen, ist die richtige Vorgehensweise, die Flugsicherung zu bitten, den Kurs noch einmal zu wiederholen, anstatt zu raten.

5. Beispiele für die Verwendung von Kursen im Flug

Beispiel 1: Ein Schüler plant bei einem Überlandflug einen magnetischen Kurs von 120° und berechnet einen Windkorrekturwinkel von 10° nach rechts. Der daraus resultierende geplante Kurs beträgt 130°, den der Schüler fliegt, während er Orientierungspunkte überwacht, um zu bestätigen, dass die Bodenlinie der kartierten Route entspricht.
Beispiel 2: Unter IFR gibt ein Controller den Befehl „Linkskurve auf Kurs zwei eins null, Vektoren zum ILS Landebahn zwei sieben.“ Der Pilot dreht umgehend auf 210°, hält diesen Kurs und überwacht die Navigationsanzeige, bis die Freigabe zum Abfangen des Localizers und zur Fortsetzung der Navigation entlang des veröffentlichten Anflugwegs erteilt wird.
Beispiel 3: Während des Platzrundentrainings fordert ein Fluglehrer den Schüler auf, nach dem Startkurs auf der Rollbahn beizubehalten. Wenn die Rollbahn mit 27 nummeriert ist, hält der Schüler einen Kurs von ungefähr 270° ein, während er geradeaus steigt, bis er angewiesen wird, in den Querwind abzubiegen oder einem anderen Kurs zu folgen.

Das Verständnis und die genaue Verwendung von Kursen sind grundlegend für sicheres und präzises Fliegen. Für Flugschüler legt die frühe Beherrschung der Kurskontrolle, Windkorrektur und der klaren Kommunikation mit der Flugsicherung die Grundlage für fortgeschrittene Navigations- und Instrumentenverfahren.