Mindestwerte/Minima

Updated at: 2025-12-01 11:22
In der Luftfahrt sind Mindestwerte (oder Minima) die niedrigsten Höhen oder Sichtbedingungen, unter denen eine bestimmte Operation, wie ein Instrumentenanflug, rechtlich und sicher durchgeführt werden darf. Sie definieren den Entscheidungspunkt, an dem ein Pilot entweder die erforderlichen visuellen Referenzen sehen muss, um fortzufahren, oder einen Durchstart oder eine Ausweichlandung durchführen muss.<\/b>

Definition der Mindestwerte (Minima)

In der Luftfahrt sind Minimums oder Minima formell definierte Grenzwerte für Wetter und Höhe, die bestimmen, ob ein Flug durchgeführt werden darf oder abgebrochen werden muss. Das Wort Minimums ist in der Pilotenphraseologie gebräuchlich, während Minima die formellere, technische Mehrzahl ist, die in Vorschriften und Karten verwendet wird.
Minima werden normalerweise in Form von einem oder mehreren der folgenden Werte angegeben:
  • Altitude: such as Decision Altitude (DA), Decision Height (DH), or Minimum Descent Altitude (MDA).
  • Visibility: such as Runway Visual Range (RVR) or statute miles/kilometers of visibility.
  • Cloud ceiling: the height of the lowest broken or overcast cloud layer.
Diese Grenzwerte werden in offiziellen Dokumenten veröffentlicht, wie z. B. Präzisionsanflugkarten, Betriebsmindestwerten für Flugplätze und Betreiberhandbüchern, und basieren auf der Flugzeugleistung, Navigationsgenauigkeit, Hindernisfreiheit und behördlichen Sicherheitsmargen.

Zweck der Mindestwerte in der Luftfahrt

Der Hauptzweck der Mindestwerte besteht darin, eine klare, objektive Sicherheitsgrenze für kritische Flugphasen zu bieten, insbesondere beim Fliegen nach Instrumentenflugregeln (IFR). Sie verhindern, dass Piloten zu tief sinken oder bei Wetterbedingungen operieren, die keine ausreichende Sichtreferenz bieten, um das Flugzeug sicher relativ zur Landebahn und zum Gelände zu steuern und zu positionieren.
Mindestwerte erfüllen mehrere spezifische Zwecke:
  • Obstacle clearance: ensuring the aircraft remains safely above terrain and obstacles until adequate visual references are available.
  • Standardization: giving all pilots and operators a common set of limits for approaches and departures at a given aerodrome.
  • Workload reduction: providing a pre-briefed, unambiguous decision point to continue or discontinue an approach.
  • Regulatory compliance: enforcing safety margins defined by aviation authorities (such as the FAA or EASA).
Für Flugschüler ist das Verständnis der Mindestwerte entscheidend für sichere Entscheidungen: im Voraus zu wissen, wann man den Sinkflug abbrechen muss, wann ein Durchstarten erforderlich ist und wann die Bedingungen für eine bestimmte Operation einfach nicht geeignet sind.

Verwendung von Mindestwerten im Instrumentenflug

Mindestwerte werden am häufigsten im Zusammenhang mit den Instrumentenflugregeln (IFR) diskutiert, insbesondere während instrumentengestützter Anflüge zur Landung. Auf einer Instrumentenanflugkarte gibt der Abschnitt "Mindestwerte" die niedrigsten zulässigen Höhen und Sichtweiten für jede Art von Anflug und für verschiedene Flugzeugtypen oder Kategorien an.

Arten von Anflugminima

Die Haupttypen der Anflugminima sind:
  • Decision Altitude (DA) or Decision Height (DH): Used on precision or approach-with-vertical-guidance procedures (for example, an Instrument Landing System (ILS) approach). At DA/DH, the pilot must decide to continue the approach and land if the required visual references are in sight, or immediately initiate a missed approach if they are not.
  • Minimum Descent Altitude (MDA): Used on non-precision approaches without continuous vertical guidance (for example, a VOR or NDB approach). The pilot descends to the MDA and must not go below it unless the required visual references are obtained and a safe landing can be made.
  • Circling minima: Higher minima applied when the pilot must circle to land on a different runway than the one aligned with the instrument approach. These provide extra clearance for maneuvering around the airport at low altitude.
Diese Mindestwerte werden oft separat für verschiedene Anflugkategorien von Flugzeugen aufgeführt (typischerweise basierend auf der Anfluggeschwindigkeit), wobei schnellere Flugzeuge im Allgemeinen höhere Mindestwerte haben aufgrund größerer Kurvenradien und höherer Landegeschwindigkeiten.

Sicht- und RVR-Mindestwerte

Zusätzlich zu den Höhenbegrenzungen umfassen die Anflugminima die erforderliche Sichtweite, die entweder als Standard-Sichtweite (zum Beispiel 1 Statute Mile oder 1.600 m) oder als Runway Visual Range (RVR) angegeben wird, welche eine direkte Messung dessen ist, was der Pilot entlang der Landebahn sehen kann.
Ein Pilot darf einen Anflug nicht beginnen oder nicht unter einen festgelegten Punkt im Anflug absinken, es sei denn, die gemeldete Sichtweite oder RVR entspricht den veröffentlichten Mindestwerten oder übersteigt diese. Einige Vorschriften erlauben den Beginn des Anflugs bei geringerer gemeldeter Sichtweite, verbieten jedoch weiterhin das Absinken unter DA/DH oder MDA ohne die erforderlichen visuellen Referenzen.

Abflug- und Streckenminima

Mindestwerte sind nicht nur auf Anflüge beschränkt. Es gibt auch:
  • Takeoff minima: The minimum visibility or RVR required to legally begin a takeoff. These are designed to ensure that if a problem occurs during the takeoff roll, the pilot can either stop safely or, after liftoff, maintain control and return for landing.
  • En-route minima: Such as Minimum En-route Altitude (MEA), Minimum Obstruction Clearance Altitude (MOCA), and Minimum Vectoring Altitude (MVA). These ensure safe clearance from terrain and obstacles along the route when flying IFR.
Für Flugschüler werden Streckenminima oft erstmals beim Erlernen des Lesens von IFR-Streckenplänen und dem Verständnis, warum bestimmte Höhen vorgeschrieben und nicht optional sind, begegnet.

Betriebliche Überlegungen für Piloten

Die korrekte Anwendung von Mindestwerten erfordert mehr als nur das Ablesen von Zahlen aus einer Tabelle. Piloten müssen diese vorbesprechen, verstehen, wie sie auf ihr spezifisches Flugzeug und den Betrieb angewendet werden, und bereit sein, sofort zu handeln, wenn sie erreicht werden. Dies ist besonders wichtig bei instrumentenmeteorologischen Bedingungen (IMC), bei denen äußere Sichtzeichen bis sehr spät im Anflug eingeschränkt oder nicht vorhanden sein können.

Briefing und Festlegung der Mindestwerte

Vor Beginn eines Instrumentenanflugs besprechen Piloten in der Regel den Anflug, einschließlich der geltenden Mindestwerte. Für einen Flugschüler hilft eine einfache, strukturierte Einweisung, um sicherzustellen, dass nichts übersehen wird.
Eine grundlegende Abfolge für das Briefing und das Festlegen der Mindestwerte für einen Anflug könnte sein:
  1. Identify the procedure: Confirm the correct approach (for example, ILS RWY 27) and navigation frequencies.
  2. Determine aircraft category: Use approach speed to find the correct category (A, B, C, etc.) on the chart.
  3. Select the correct line of minima: Choose the line that matches the approach type (precision, non-precision, circling) and any applicable notes (such as equipment or lighting requirements).
  4. Note DA/DH or MDA: Record the altitude or height, both in feet and in the local QNH or QFE context, as shown on the chart.
  5. Note required visibility/RVR: Record the minimum visibility or RVR value.
  6. Set the minima: If the aircraft has a barometric or radio altimeter minimums selector, set the DA/DH or MDA accordingly. Otherwise, mentally or verbally confirm the value.
  7. Review missed approach: Brief the published missed approach procedure to be followed if minimums are reached without required visual references.

Erreichen der Mindestwerte beim Anflug

Beim Endanflug unter IFR überwacht der Pilot die Höhe, den Gleitpfad und den Localizer oder die seitliche Führung. Wenn sich das Flugzeug der veröffentlichten DA/DH oder MDA nähert, muss der Pilot bereit sein, eine schnelle und klare Entscheidung zu treffen.
Die Standardentscheidung bei Mindestwerten lautet:
  1. If required visual references are in sight (for example, the runway, approach lights, or threshold, as defined by local regulations) and a safe landing can be made, the pilot may continue the descent below DA/DH or MDA and land.
  2. If required visual references are not in sight at DA/DH, the pilot must immediately initiate the missed approach procedure. For MDA, the pilot must not descend below MDA and must go around at or before the missed approach point if visual references are not obtained.
Diese Entscheidung muss bei den Mindestwerten zügig getroffen werden, um die Hindernisfreiheit zu gewährleisten und instabile oder überhastete Landungen zu vermeiden. Flugschüler sollten dies in Simulatoren oder im Dualunterricht üben, bevor sie reale IFR-Anflüge bei schlechtem Wetter versuchen.

Anpassen der Minima für spezifische Bedingungen

In einigen Fällen sind die veröffentlichten Minima auf der Karte nur der Ausgangspunkt. Betreiber, Ausbilder oder Vorschriften können höhere Minima verlangen, die oft als „operative“ oder „Firmen“-Minima bezeichnet werden und auf der Erfahrung des Piloten, der Ausrüstung oder dem Ausbildungsstand basieren.
  • Training and experience: Student pilots or newly qualified instrument pilots may use higher minima to provide extra safety margin.
  • Equipment limitations: If certain aircraft systems (such as approach lighting, autopilot, or specific navigation receivers) are not available, regulations or chart notes may require an increase in minima.
  • Runway conditions: Contaminated or short runways may lead to higher operational minima, even if the published chart minima are lower.
Wenn höhere Betriebsminima verwendet werden, ersetzen diese die auf der Karte angegebenen Minima für diesen Flug. Der Pilot muss diese höheren Werte dann als die effektiven Minima für die Entscheidungsfindung behandeln.

Beispiele für Mindestwerte in der Praxis

Kurze, realistische Beispiele helfen zu veranschaulichen, wie Minima im normalen Flugbetrieb funktionieren und wie ein Flugschüler sie bei der Planung und Durchführung berücksichtigen sollte.

Beispiel 1: ILS-Anflug mit Entscheidungsflughöhe

Ein Flugschüler, der einen Instrumentenlandesystem-(ILS)-Anflug auf die Landebahn 27 fliegt, hat eine veröffentlichte Entscheidungsflughöhe von 220 ft und eine erforderliche Sichtweite von 800 m RVR. Der Pilot bespricht diese Mindestwerte, stellt 220 ft am barometrischen Mindestwert-Wahlschalter ein und überprüft den Durchstartvorgang.
Beim Endanflug unter instrumentellen meteorologischen Bedingungen erreicht der Pilot 220 Fuß und kann immer noch keine Landebahn- oder Anfluglichter sehen. Da die erforderlichen Sichtbezüge am Entscheidungspunkt (DA) nicht sichtbar sind, leitet der Pilot sofort das Durchstartverfahren ein und gewährleistet so Sicherheit und Einhaltung der Vorschriften.

Beispiel 2: Nicht-präziser Anflug mit MDA

Bei einem VOR-Anflug auf die Landebahn 09 beträgt die veröffentlichte Mindestabsinkhöhe 900 ft, mit einer erforderlichen Sichtweite von 1,5 Statutenmeilen. Der Schülerpilot sinkt auf 900 ft ab und hält die Höhe, wobei er die MDA bis zum Erreichen des Missed Approach Point einhält.
Am Punkt für den Durchstartvorgang sieht der Pilot die Landebahnumgebung noch nicht. Da die erforderlichen visuellen Referenzen bis zu diesem Punkt nicht erlangt werden, führt der Pilot einen Durchstart ohne Unterschreitung der MDA durch, wobei die Hindernisfreiheit gewahrt und das Verfahren wie besprochen eingehalten wird.

Beispiel 3: Betriebsmindestwerte höher als die Mindestwerte auf der Karte

Eine Ausbildungseinrichtung kann vorschreiben, dass Flugschüler während des Alleinflug-IFR-Trainings zu allen veröffentlichten DA/DH- oder MDA-Werten 200 ft hinzuzufügen haben. Wenn das Diagramm eine MDA von 700 ft zeigt, verwendet der Schüler stattdessen eine operationelle MDA von 900 ft.
In diesem Fall behandelt der Schüler, obwohl das offizielle Mindestmaß auf der Karte 700 ft beträgt, 900 ft als effektives Minimum und darf nicht darunter sinken, es sei denn, die erforderlichen visuellen Referenzen werden erhalten und eine sichere Landung kann durchgeführt werden.

Zusammenfassung

Mindestwerte, oder Minima, sind vordefinierte Grenzwerte für Höhe und Sichtweite, die bestimmen, ob ein Pilot einen Anflug fortsetzen, starten oder einen bestimmten IFR-Streckenabschnitt fliegen darf. Sie dienen dazu, die Hindernisfreiheit zu gewährleisten, die Abläufe zu standardisieren und klare Entscheidungspunkte während arbeitsintensiver Flugphasen zu bieten.
Für Flugschüler ist das Erlernen der Interpretation, Besprechung und Einhaltung von Minima ein grundlegender Bestandteil der Instrumentenausbildung. Durch das Verständnis, was Minima sind, warum sie existieren und wie man sie in der Praxis anwendet, entwickeln Piloten disziplinierte Entscheidungsgewohnheiten, die sichere Operationen bei allen Wetterbedingungen unterstützen.