UNICOM

Updated at: 2025-12-06 08:40
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UNICOM ist eine nichtstaatliche, privat betriebene Bodenfunkstelle, die Piloten auf einem Flugplatz, meist einem ohne aktiven Kontrollturm, beratende Informationen bereitstellt. Zu verstehen, wie und wann UNICOM zu nutzen ist, ist entscheidend für sichere Abläufe auf nicht-turmgesteuerten Flughäfen und während der Betriebszeiten außerhalb der Turmzeiten auf turmgesteuerten Plätzen.

1. Definition von UNICOM

In der Luftfahrt ist UNICOM ("universal communications") eine lizenzierte, privat betriebene luftfahrtspezifische Beratungsstelle, die sich auf oder in der Nähe eines Flugplatzes befindet. Es wird hauptsächlich an nicht-towergesteuerten (unbeaufsichtigten) Flugplätzen verwendet, um Piloten auf Anfrage lokale Informationen wie Wind, Pistenbedingungen und andere Beratungsdaten bereitzustellen.
Im Gegensatz zu einem Flugsicherungsturm (ATC) erteilt eine UNICOM-Station keine Freigaben und übt keine positive Kontrolle über Flugzeuge aus. Es handelt sich lediglich um einen beratenden Dienst. Die Piloten sind weiterhin voll verantwortlich für die Trennung, die Vermeidung von Verkehr und die Einhaltung der Vorschriften.
In vielen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten, wird UNICOM typischerweise vom Fixed-Base-Operator (FBO) des Flughafens oder einer anderen lokalen Einrichtung betrieben, nicht von einem staatlichen Flugsicherungsdienst.

2. Zweck von UNICOM

Der Hauptzweck einer UNICOM-Station besteht darin, das Situationsbewusstsein auf Flugplätzen ohne betriebenen Kontrollturm zu verbessern, indem sie Piloten auf Anfrage lokale, nicht-kontrollbezogene Informationen bereitstellt.
Typische Informationen, die ein UNICOM-Bediener bereitstellen kann, umfassen:
  • Surface wind direction and speed (if known)
  • Runway in use and runway surface condition (dry, wet, contaminated, closed)
  • Airport advisories (bird activity, vehicles on runway, local procedures)
  • Traffic advisories based on what the operator can see or hear on frequency
  • Availability of fuel, maintenance, and ground handling services
  • Parking instructions and ramp directions
  • Local weather observations, such as visibility or cloud cover, when no official report is available
Da UNICOM beratend ist, sollen die Informationen die Entscheidungsfindung der Piloten unterstützen und nicht die Steuerung des Flugzeugs übernehmen. Piloten sollten UNICOM-Meldungen als einen von mehreren Eingaben betrachten, neben visuellen Beobachtungen, veröffentlichten Verfahren und offiziellen Wetterprodukten.

3. Verwendung von UNICOM in der Luftfahrt

3.1 Beziehung zum CTAF und anderen Frequenzen

An vielen unkontrollierten Flugplätzen dient die UNICOM-Frequenz auch als Common Traffic Advisory Frequency (CTAF), die Frequenz, die Piloten verwenden, um Positions- und Absichtsmeldungen aneinander zu senden. In solchen Fällen wird dieselbe Frequenz sowohl für Pilot-zu-Pilot-Verkehrsanrufe als auch für die Kontaktaufnahme mit dem UNICOM-Betreiber verwendet, wenn dieser verfügbar ist.
Die Begriffe sind jedoch nicht austauschbar:
  • UNICOM refers to the ground station and service.
  • CTAF refers to the function of the frequency as a common traffic advisory channel, regardless of whether a UNICOM operator is present.
In einigen Regionen kann ein Flugplatz eine eigene CTAF haben, die von der UNICOM-Frequenz getrennt ist, oder ein anderes System wie MULTICOM oder einen Flugplatz-Informationsdienst (AFIS) verwenden. Überprüfen Sie stets die korrekte Frequenz und deren Zweck in der entsprechenden luftfahrtrechtlichen Veröffentlichung oder im Kartenanhang.

3.2 Typische Anwendungsfälle für Flugschüler

Für einen Flugschüler ist die Verwendung von UNICOM in den folgenden Situationen am häufigsten:
  • Before arrival: obtaining local wind, runway in use, and any special advisories.
  • On the ground: asking about fuel, parking, or preferred taxi routes to the ramp or FBO.
  • During off-tower hours at a controlled field: when the tower is closed and the published UNICOM/CTAF becomes the primary advisory frequency.
Beispiel: Ein Schüler, der sich einem nicht kontrollierten Flugplatz nähert, kann UNICOM anrufen und um "Flugplatzberatung" bitten und diese Informationen dann nutzen, um eine Start- oder Landebahn auszuwählen und das Verkehrsverfahren zu planen, während er weiterhin eine ordnungsgemäße Sichtbeobachtung durchführt und die üblichen Funkmeldungen auf dem CTAF macht.

3.3 Standardmäßige Rufstruktur zu UNICOM

Beim Ruf an UNICOM sollten die Übertragungen klar, kurz und nach der standardisierten Sprechfunkstruktur erfolgen. Ein typischer Ruf beinhaltet:
  1. Who you are calling (airport name + "UNICOM").
  2. Who you are (aircraft type and full or abbreviated call sign, depending on local rules).
  3. Where you are (position and altitude if airborne, or location on the ground).
  4. What you want (type of information or service requested).
Beispiel für einen Funkruf in der Luft: „Springfield UNICOM, Cessna N123AB, zehn Meilen westlich, dreitausendfünfhundert Fuß, anfliegend zur Landung, bitte Flugplatzinformation.“
Beispiel Bodenfunk: „Springfield UNICOM, Cessna N123AB an den Tankstellen, bitte Rollanweisung zum Parkstand.“

4. Betriebliche Überlegungen für Flugschüler

4.1 Einschränkungen der UNICOM-Informationen

UNICOM-Bediener sind nicht verpflichtet, vollständige oder aktuelle Betriebsinformationen zu haben. Sie haben möglicherweise keinen direkten Zugang zu zertifizierten Wetterinstrumenten, und ihre Sicht auf das Verkehrsverfahren oder die Start- und Landebahn kann eingeschränkt sein. Daher sollten alle UNICOM-Informationen als hinweisend und möglicherweise unvollständig betrachtet werden.
Flugschüler sollten immer:
  • Cross-check UNICOM wind reports with visual cues such as windsocks.
  • Verify runway suitability using charts, NOTAMs, and physical observation.
  • Maintain standard traffic pattern procedures regardless of UNICOM comments, unless safety requires deviation.
  • Continue making self-announce calls on CTAF even when UNICOM is active.

4.2 Wenn UNICOM nicht besetzt ist

Viele UNICOM-Stationen sind nicht durchgehend besetzt. Außerhalb der Betriebszeiten kann die Frequenz unbeaufsichtigt sein oder nur für die Kommunikation zwischen Piloten als CTAF verwendet werden. In einigen Fällen kann die Frequenz ein automatisiertes System aktivieren, wie zum Beispiel ein Automatisches Wetterbeobachtungssystem (AWOS) oder ein Automatisches Bodenerfassungssystem (ASOS).
Wenn kein UNICOM-Bediener antwortet:
  1. Assume the station is unattended.
  2. Use the published CTAF procedures for self-announcing your position and intentions.
  3. Obtain weather from AWOS/ASOS or other official sources if available.
  4. Rely on visual cues and standard pattern operations for runway selection and traffic awareness.

4.3 Beispiel für ein Anflugverfahren mit UNICOM

Die folgende Sequenz zeigt eine typische Ankunft an einem nicht kontrollierten Flughafen mit einem aktiven UNICOM. Die tatsächlichen Verfahren hängen von den nationalen Vorschriften und den örtlichen Gepflogenheiten ab, daher sollten Sie stets Ihrer Ausbildung und den offiziellen Anweisungen folgen.
  1. Before entering the vicinity: Listen on the published UNICOM/CTAF frequency to build a picture of existing traffic.
  2. Initial call to UNICOM: When appropriate, call the aerodrome UNICOM: state who you are, where you are, and request an airport advisory.
  3. Evaluate the advisory: Note reported wind, runway in use, and any hazards. Compare with your own observations and weather data.
  4. Select pattern entry: Choose a standard pattern entry consistent with regulations and local procedures (for example, a 45° entry to the downwind leg for the active runway).
  5. Make CTAF calls: Self-announce your position and intentions on the same frequency, addressing other traffic (for example, "Springfield traffic" rather than "Springfield UNICOM").
  6. Continue visual scanning: Maintain a constant lookout for other aircraft, regardless of what UNICOM has reported.
  7. After landing: Once clear of the runway, you may call UNICOM for taxi or parking guidance if the operator offers that service.

4.4 Funksprechverfahren Tipps für Schüler

Um effektiv mit UNICOM zu kommunizieren, sollten Flugschüler:
  • Speak slowly and clearly, avoiding unnecessary words.
  • Use the airport name at the beginning and end of each transmission when appropriate.
  • State altitude and distance when airborne to help others understand your position.
  • Confirm critical information (such as runway in use) by repeating it back in your own words.
  • Avoid asking UNICOM for services it does not provide, such as clearances or separation instructions.

5. Beispiele für die Verwendung von UNICOM

Die folgenden kurzen Beispiele zeigen typische, prägnante UNICOM-Austausche, denen ein Schülerpilot begegnen könnte.
Beispiel 1: Anflug zur Landung
„Lakeside UNICOM, Piper N456CD, acht Meilen südlich auf dreitausend Fuß, Anflug zur Landung, bitte Flughafeninformation.“
Mögliche Antwort: „Piper Six Charlie Delta, Lakeside UNICOM, Wind zwei vier null bei acht, Landebahn zwei vier in Benutzung, kein gemeldeter Verkehr.“
Beispiel 2: Rollweg zum Parkplatz
„Lakeside UNICOM, Piper N456CD frei von Piste zwei vier bei Alpha, bitte Rollanweisung zum Parkplatz.“
Mögliche Antwort: „Piper Six Charlie Delta, rollen Sie geradeaus zur Hauptvorfeldfläche vor dem FBO.“
Beispiel 3: Keine Antwort vom UNICOM
Der Schüler ruft: „Lakeside UNICOM, Piper N456CD, zehn Meilen östlich, dreitausend Fuß, Anflug zur Landung, bitte Flughafeninformation.“
Es erfolgt keine Antwort. Der Pilot behandelt dann die Frequenz als CTAF, hört weiter zu und gibt standardmäßige Selbstankündigungen ab, wie zum Beispiel „Lakeside Verkehr, Piper N456CD, links in den Gegenanflug auf Bahn zwei vier, Lakeside.“

Zusammenfassung

UNICOM ist ein nichtstaatlicher beratender Funksdienst, der sichere Abläufe auf Flugplätzen ohne aktive Kontrollturmbetrieb unterstützt, indem er auf Anfrage lokale Informationen bereitstellt. Für Flugschüler bedeutet die effektive Nutzung von UNICOM, seine beratende Natur zu verstehen, klare und präzise Funkphraseologie zu verwenden und UNICOM-Informationen stets mit visueller Beobachtung, den standardmäßigen Verkehrsabläufen und offiziellen Wetter- sowie luftfahrtspezifischen Daten zu kombinieren.